Magic Diaries. Victorias Geheimnis (German Edition) by Marliese Arold

Magic Diaries. Victorias Geheimnis (German Edition) by Marliese Arold

Autor:Marliese Arold [Arold, Marliese]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: bloomoon
veröffentlicht: 2015-01-21T05:00:00+00:00


Mitten in der Nacht wurde sie wach. Der Wecker auf dem Tischchen neben der Couch zeigte drei Uhr. Vic schlug die Decke zurück, ihr war so warm. Sie stand auf, um das Fenster zu öffnen. Kühle Nachtluft schlug ihr entgegen. Sie lehnte sich hinaus. Die Blätter der Platane rauschten. Irgendwo krächzte ein Rabe. Hinter dem gegenüberliegenden Dach stand der Vollmond am Himmel, groß und gelb.

Vic wurde von plötzlicher Panik gepackt. Und was, wenn sie hier festsaß – für immer? Wer garantierte ihr denn, dass sie in die Gegenwart zurückkehren würde? Vielleicht würde sie ihre Freundinnen nie wiedersehen, nie mehr ihr gewohntes Leben führen ...

Sie schlang die Arme um sich, wie um sich selbst festzuhalten. Ihr Bauch fühlte sich kalt und klamm an vor Angst, während auf ihrer Stirn der Schweiß perlte. Das Rauschen der Blätter klang wie ein unheilvolles Omen. Sie war eine Gefangene ihres eigenen Schicksals. Warum konnte sie ihre Fähigkeit nicht beherrschen, sondern war ihr hilflos ausgeliefert? Sie war abgeschnitten von allen ihren Freunden und Bekannten. Sie hatte keine Eltern, mit denen sie reden konnte. Niemand nahm sie in den Arm und gab ihr Trost ... Sie war allein wie noch nie ...

Vic presste ihre Hände gegen die Schläfen. Tränen rannen aus ihren Augen und strömten über ihr Gesicht. Sie sank vor dem Fenster zusammen, kauerte auf dem Boden und wimmerte vor sich hin. Sie war verloren ...

Vic hatte keine Ahnung, wie lange ihr Panikanfall dauerte. Irgendwann kamen keine Tränen mehr. Sie fühlte sich leer und ausgebrannt. Ihre Glieder waren steif, und ihr Rücken schmerzte, als sie sich aufrichtete. Sie schloss das Fenster und kroch ins Bett zurück, hoffte auf etwas Restwärme in der Bettdecke. Doch das Bett war längst ausgekühlt.

Mit klappernden Zähnen lag sie da. Die Angst saß immer noch in ihrem Bauch und hinderte sie am klaren Denken. Sie sehnte sich nach jemandem, an den sie sich kuscheln konnte und der ihr sagte, dass alles gut werden würde ... Aber es war niemand da. Sie war allein in diesem fremden Zimmer, und in einem der Nebenräume schlief ein Mann, der magische Kräfte besaß und illegale Experimente mit Keimzellen machte ...

Ein Schatten bewegte sich an der Tür.

Vic riss die Augen auf. War da wirklich eine Bewegung gewesen oder hatten ihr die Augen nur einen Streich gespielt? Sie hielt vor Anspannung den Atem an. Wieder nahm sie etwas wahr.

„Dorian, bist du das?“

Schweigen.

„Wenn du da bist, dann zeig dich. Ich habe jetzt nicht die geringste Lust auf dein Versteckspiel. Mir geht es gerade ziemlich mies. Mir ist richtig schlecht vor Angst ...“

Sie konnte es nicht genau sehen, aber sie hatte den Eindruck, dass sich jemand auf ihr Bett setzte.

„Dorian?“

„Ich will dir nicht lästig sein“, kam die geflüsterte Antwort.

„Bist du nicht“, stieß sie aus, froh über seine Anwesenheit. Sie rollte sich zur Seite und knipste die kleine Lampe neben der Couch an. In ihrem schwachen Schein erkannte sie Dorians Umrisse. Er sah ernst aus.

Sie konnte seine verschlossene Miene in diesem Moment nicht ertragen und fing wieder an zu weinen. Es war ihr peinlich, dass er sie so sah, aber sie konnte nicht anders.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.